ED 02/10

Beispielhafte Aktionen


Engagement macht Spaß

Klimataler zum Mitmachen

Engagement macht Spaß: Klimataler zum Mitmachen

(14. April 2024) Viele Städte und Kommunen motivieren ihre Bürger zu mehr Klimaschutz durch Teilnahme am System der „Klimataler“. Dabei handelt es sich um eine Art von Bonuspunkten, die man sammeln kann, indem man klimafreundliche Entscheidungen trifft. Für je fünf Kilometer zu Fuß oder mit dem Fahrrad gibt es zum Beispiel einen Klimataler, weil man im Vergleich zum Pkw 5 kg CO2 einspart. Eine App auf dem Handy kann über die Nachverfolgung des Standorts sehen, wann ein Klimataler verdient wurde. Mit diesem Taler erhält man in vielen Geschäften, Versorgungsbetrieben und Restaurants einen Bonus. Der wurde zuvor zwischen Gemeinde und Gewerbebetrieben ausgehandelt. Die Liste der teilnehmenden Städte ist ansehnlich: Wien, Düsseldorf, Aachen, Darmstadt, Königstein, Hamm, Niederau, Bergheim und mehr. 

Bausteine auf dem Weg zu einer CO2-armen Stadt

Das magere Ergebnis von Kopenhagen zeigt wie wichtig nun eine entschiedene Klimapolitik der nicht staatlichen Akteure ist. Um dieses Ziel zu erreichen sind langfristige und tiefgreifende Strukturveränderungen der städtischen Infrastrukturen notwendig, die strategisch angegangen werden müssen. In der Studie München 2058, wurde modellhaft gezeigt, dass urbane Metropolregionen in den nächsten Jahrzehnten den Weg in eine annähernd CO2-freie Zukunft gehen und davon profitieren können.
Stefan Lechtenböhmer vom Wuppertal Institut und Dieter Seifried vom Büro Ö-quadrat berichten.

(02. April 2010) Bis zum Jahr 2050 müssen die weltweiten Treibhausgasemissionen um „mehr als 50 Prozent gegenüber dem Stand von 1990" sinken. Für die Industrieländer folgt daraus, dass sie ihre Emissionen bis 2050 um 80 bis 95 Prozent gegenüber 1990 verringern müssen.

Ohne Kursänderung in den Städten kann die Klimapolitik nicht erfolgreich sein. Obwohl sie gerade einmal ein Prozent der Erdoberfläche bedecken, verschlingen sie rund 75 Prozent der Energie und stoßen ca. 80 Prozent der weltweit emittierten Treibhausgase aus. Zugleich aber sind die Städte dank der Konzentration von technischem Wissen und der Investitionsmittel auch der Schmelztiegel des Fortschritts.

25_Tab-Szenario

Was bedeutet weitgehende CO2-Freiheit?

Dies wurde für München in einer Szenarioanalyse untersucht, wobei einige zentrale Basisannahmen getroffen wurden.

  • Hocheffiziente Energieanwendungen, die bei gleichem Komfort und Nutzen weniger Energie verbrauchen
  • Anpassung der Infrastruktur für Wärme, Energie und Verkehr an eine verringerte Energienachfrage
  • Weitgehender Umstieg auf erneuerbare Energien und CO2-arme Versorgungstechnologien
  • Kein Autarkie-Anspruch: Die Stadt -München importiert teilweise Energie, berücksichtigt aber dabei, dass diese weitgehend klimaneutral erzeugt wird.

2008 betrug der CO2-Ausstoß 6,5 Tonnen pro Jahr und Einwohner. Durch flächendeckende und konsequente Effizienzmaßnahmen und durch den Ersatz fossiler Energieträger kann die bayerische Landeshauptstadt bis zum Jahr 2058 ihre Emissionen um etwa 90 Prozent auf nur noch 750 Kilogramm pro Jahr und Einwohner verringern.

Effizienzsteigerung im Gebäudebereich

Wie in den meisten Städten verursacht die Beheizung der Gebäude in München fast die Hälfte der CO2-Emissionen. Die energetische Sanierung der Häuser ist daher ein zentrales Thema. Dabei gilt es, von vornherein auf eine hochwertige Sanierung nach Passivhausstandard zu setzen, denn der Sanierungszyklus bei Gebäuden beträgt etwa 50 Jahre.

Die Studie ging davon aus, dass bei der Sanierung von Wohn- und Dienstleistungsgebäuden der Passivhausstandard nahezu flächendeckend umgesetzt wird, also im Neubau zu 85 und bei der Altbausanierung zu 80 Prozent.

Nur jede dritte Sanierung verbessert die Wärmedämmung

Damit sinkt der Heizwärmebedarf der sanierten Gebäude von heute etwa 200 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr auf 25 bis 35 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr. Für Neubauten sinkt der Heizbedarf von 80 bis 100 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr auf einen Wert von zehn bis 20. Solaranlagen decken in der Bilanz den Restenergiebedarf der Neubauten ab oder produzieren sogar einen Überschuss.

In der Vergangenheit wurden in Deutschland jährlich rund 1,5 Prozent des Gebäudebestands saniert - dabei wurde aber nur jedes zweite oder dritte dieser Gebäude auch umfassend energetisch verbessert. Damit aber nahezu alle Gebäude in 50 Jahren Passivhausstand erreichen, bedarf es entsprechender Förder- und Unterstützungsprogramme auf kommunaler Ebene sowie einer Vorbildfunktion der Kommunen bei ihren eigenen Bauten.

Hohe Investitionen - aber es rechnet sich

Für eine flächendeckende Sanierung nach Passivhausstandard sowie entsprechende Standards beim Neubau müssten die Münchener Hauseigentümer Mehrkosten gegenüber dem Standard der EnEV 2007 von insgesamt rund 13 Milliarden Euro aufbringen. Der Aufwand lohnt sich, denn im Laufe der Zeit stehen den Investitionen Einsparungen von rund 30 Milliarden Euro bei den Ausgaben für Öl und Gas gegenüber.

Umbau der Wärmeinfrastruktur

Neben der Reduktion des Wärmebedarfs ist ein Umbau der Infrastruktur der Wärmebereitstellung notwendig. In München kommen im Ziel-Szenario bis 2058 rund vier Fünftel der Wärmeenergie aus dem ausgebauten Fern- und Nahwärmesystem, das auf Kraft-Wärme-Kopplung basiert. Solarenergie und fossile Energieträger decken in einer dezentralen Versorgung den Rest. Insgesamt sinken die CO2-Emissionen der Wärmeversorgung um rund 90 Prozent. Daraus lässt sich für die kommunalen Stadtwerke schließen, dass in Nah- und Fernwärme und dezentrale Stromerzeugung systematisch investiert werden muss.

Strom aus KWK

Im Gegensatz zu heute wird der in München verbrauchte Strom verstärkt dezentral und überwiegend mittels erneuerbarer Energieträger erzeugt und teilweise gespeichert. Dabei gelangt ein ganzes Bündel an Technologien zum Einsatz: Mikro-KWK oder Brennstoffzellen erzeugen Strom und Wärme aus Biomasse oder Erdgas und versorgen sehr effizient kleinere Mehrfamilienhäuser. Wo immer geeignete Flächen zur Verfügung stehen, ergänzt Photovoltaik die Stromerzeugung. Dezentrale Windkraftwerke und größere Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen kommen auf der örtlichen beziehungsweise regionalen Ebene zum Einsatz. Sie nutzen Erdgas, Geothermie, Biogas oder feste Biomasse.

Baustein Stromeffizienz

Der gesamte Stromverbrauch in Haushalt, Gewerbe, Industrie, Handel, Dienstleistungen und Verkehr verursachte im Jahr 2008 rund 39 Prozent der CO2-Emissionen Münchens. Hier bestehen massive Effizienzpotentiale. Trotz zusätzlicher elektrischer Anwendungen liegt der Stromverbrauch in den Haushalten und Büros der Zukunft im Durchschnitt rund 40 Prozent niedriger als heute.

Diese Reduktion wird erreicht durch

  • den Einsatz stromeffizienter Hausgeräte und Büroanwendungen
  • Einsatz effizienter Beleuchtung
  • Optimierung der Gebäudesteuerung und -kühlung

Schon heute existierende Technologien könnten den durchschnittlichen Stromverbrauch eines voll ausgestatteten Drei-Personen-Haushalts (mit elektrischer Warmwasserbereitung, ohne Nachtspeicherheizung) von 3.900 Kilowattstunden pro Jahr auf etwa 2.100 Kilowattstunden jährlich senken.

Künftige Effizienzsteigerungen können diesen Bedarf weiter reduzieren. Wenngleich diese Technologien größtenteils wirtschaftlicher sind als die alten, ineffizienten Technologien, bedarf es einer aktiven Förderpolitik, um die Effizienzpotentiale zu erschließen. Kommunale Energieversorger sollten deshalb weniger auf eine maximale Gewinnabführung an die Stadtkasse als auf eine klimaschonende Geschäftspolitik ausgerichtet sein.

Baustein Verkehr

In München trägt der Verkehr heute zu etwa 15 Prozent zum gesamten CO2-Ausstoß bei. Auch für den Verkehrsbereich wurden in der Studie vielfältige Handlungsmöglichkeiten dargestellt, die sowohl auf der kommunalen Ebene (städtebauliche Maßnahmen, ÖPNV-Ausbau, Vorrangpolitik für Fußgänger und Fahrräder etc.) als auch auf der nationalen Ebene ansetzen (Effizienzsteigerung, Elektrifizierung).

Fazit

München 2058 zeigt, dass Klimaschutz schon heute im großen Stil machbar und durchaus wirtschaftlich sein kann. Darüber hinaus weist die Studie darauf hin, dass die konsequente Orientierung am Ziel CO2-Freiheit der Metropole, ihren Unternehmen, Bürgern und Forschungseinrichtungen wertvolle Startvorteile bieten kann. Denn die Umstellung auf eine CO2-arme Gesellschaft steht weltweit bevor.

Die Stadt München, ihre Bürger und Unternehmen werden für die CO2-Freiheit in den kommenden Jahrzehnten erhebliche Summen investieren müssen. Allerdings zeichnet sich schon heute ab, dass sich viele dieser Investitionen über Energieeinsparungen rechnen werden. München - und auch andere Metropolen sowie kleinere Kommunen - können diese große Aufgabe nur bewältigen, wenn das Ziel der CO2-Freiheit für sämtliche städtische Planungsbereiche sehr hohe Priorität bekommt. Das ist teilweise Aufgabe der Entscheider, der Verwaltungen, der Energieversorger und der Stadtplaner. Mindestens ebenso wichtig sind das Engagement von Bürgern und Investoren.

Literatur

25_Buch

Lechtenböhmer, Stefan ; Seifried, Dieter ; Kristof, Kora:
Sustainable Urban Infrastructure: Ausgabe München; Wege in eine CO2-freie Zukunft.
München: Siemens AG, 2009

Helle Köpfe sparen besser!

Man schützt das Klima und schont den städtischen Etat, indem man Energie einspart und dadurch Kosten senkt. Das klingt logisch und einfach, aber auch da steckt der Teufel in manchem Detail.

Helle Köpfe sparen besser!

Man schützt das Klima und schont den städtischen Etat, indem man Energie einspart und dadurch Kosten senkt. Das klingt logisch und einfach, aber auch da steckt der Teufel in manchem Detail. Hamburgs Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt hat ihn im eigenen Bereich der öffentlichen Gebäude erfolgreich ausgetrickst.
Von J. R. Prüß

(23. September 2004) - "Helle Köpfe sparen Energie", so nennt die zuständige Abteilung - mit einem Schuss Selbstironie - ihre Webseite, auf der sie den Kolleginnen und Kollegen in Hamburgs öffentlichen Dienststellen ihre Unterstützung andient. Aus der ehemaligen Umweltbehörde ist mittlerweile die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt geworden. Aber das hat an dem alten Zielkonflikt nichts geändert: Wie lässt sich - zumal in Zeiten knapper Kassen - ökologische Modernisierung wirtschaftlich machen?

Menschen auf Steintreppe

Die Energieabteilung der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt, Hamburg - Foto: Stadt Hamburg, Pressebild

Modernisieren und kesseln

In über 400 öffentlichen Gebäuden hatte die Behörde in jüngerer Zeit über 200.000 konventionelle gegen Energie sparende Leuchten ausgetauscht. Dadurch werden pro Jahr 22 Millionen Kilowattstunden elektrischer Energie, rund 14.000 Tonnen CO2 und 3,4 Millionen Euro Stromkosten gespart. Im April 2004 hat Hamburg dafür von der EU-Kommission den "GreenLight Partner Award" erhalten. Im Rahmen ihres Energiemanagements hat die Behörde systematisch veraltete Anlagen in öffentlichen Einrichtungen durch effizientere Technik ersetzt.

Der Leuchtentausch ist nur ein, der Kesseltausch ein anderes Beispiel: 535 alte Heizkesselanlagen sind in sechs Jahren erneuert worden. Die Investitionen in Höhe von 15, 7 Millionen Euro werden sich - wenn man den heutigen Gaspreis zu Grunde legt - 2007/08 amortisiert haben und nach dem Ende ihrer rechnerischen Lebensdauer, also 2017, wird die Einsparung rund 23 Millionen Euro betragen. So ans löppt dat!

Arbeit und Klimaschutz

Das inhaltliche Ziel des Senats lautete seit den 90er Jahren: Klimaschutz durch wohldurchdachte Modernisierung zum richtigen Zeitpunkt - namentlich von Heizungen, Licht- und anderen elektrischen Anlagen sowie des Wärmeschutzes an Gebäuden - wirtschaftlich zu machen. Förderprogramme und PR-Kampagnen unterstützen seit Jahren die Nutzung der Solarenergie und das Sparen von Energie und Wasser in Betrieben und Privathaushalten.

Herausragendes Beispiel ist die "Initiative Arbeit und Klimaschutz" (Projektleiter: Matthias Sandrock), in der sich auf Anregung der Behörde und - von ihr koordiniert - mehr als fünfzig Träger zusammengeschlossen haben, vom Mieterverein bis zum Grundeigentümerverband, von der Handels- über die Architektenkammer und Hochschulinstitute bis zu diversen Wohnungsbaugesellschaften.

Seit 1998 sind auf hamburgischen Dächern 15.000 qm Solarkollektorfläche installiert und 20.000 Wohnungen des Altbestandes nach dem Stand der Technik wärmegedämmt worden. Dadurch werden jährlich 100 Millionen Kilowattstunden Energie und 25.000 Tonnen CO2 eingespart; gleichzeitig sind Aufträge für jährlich 2.000 Beschäftigte im Handwerk auf den Weg gebracht worden - all das angeschoben durch Vermittlung von Innovations-Know-how, aber vor allem durch bisher 24 Millionen Euro an Fördermitteln.

Runde Lösungen

Besonders konzentriert sich Hamburg auf den eigenen Bereich, das heißt: auf die öffentlichen Gebäude und Einrichtungen der Stadt. Programme wie "Leuchtentausch 2:1 fürs Klima", "fifty/fifty" (zuerst speziell für Schulen, dann erweitert, inzwischen seit zehn Jahren eine Erfolgsgeschichte in puncto Klimaschutz durch Verhaltensänderung ), Heizkessel- und Kühlschranktausch haben zu enormen beachtlichen Einsparungen geführt. Den Trinkwasserverbrauch zu senken ("Großverbraucher drehen ab!") gehört ebenfalls zu den Zielen.

Doch nicht allein auf die einzelnen Projekte, sondern auf deren Zusammenwirken in einem gedanklichen und realen Gesamtkonzept kommt es an. Im Mittelpunkt steht jeweils der Versuch, Modernisierungs-Investitionen durch integrierte, technisch wie logistisch und betriebswirtschaftlich "runde" Lösungen rentabel zu machen (was sie bei herkömmlichem Vorgehen oft nicht sind).

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Vorbildliche Energiesparer: Stadt Hamburg - Foto: Stadt Hamburg, Pressefoto

Das geschieht insbesondere durch Standardisierung von Sanierungsmaßnahmen, Erschließung von Finanzierungsquellen und durch komplette Programme und Serviceangebote, mit deren Hilfe die Behörde den Budgetverantwortlichen die notwendigen Investitionsentscheidungen erleichtert.

Richtig heizen mit InES

Behörden sind heute Dienstleister. Ihre Mitarbeiter müssen sich an Kundenorientierung und Eigenverantwortlichkeit ebenso gewöhnen wie die "Kunden" ihrerseits. Das gilt auch für den Umgang von Verwaltungsdienststellen miteinander, wobei die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt mit einem Kanon "Technischer Anweisungen" nach wie vor gewisse Standards verordnen darf und es auch tut. Die Datenbank "InES" (Informationssystem Energetische Standards), zugänglich via Inter- und Intranet, bündelt diese und leitet die Planer, Betreiber und Nutzer von Gebäuden ebenso sicher an wie die Einkäufer technischer Geräte. InES ist eine Fundgrube für Energiesparer in Kommunen und Betrieben (www.energiestandards.de).

Ein Problem sind die zunächst gesunkenen, dann wieder gestiegenen, insgesamt schwer vorherzusehenden Energie-, namentlich Strompreise im Zuge des europaweiten Wettbewerbes, nachdem die alten Strukturen und Gebietsmonopole gefallen sind. Im Bereich der öffentlichen Haushalte droht(e) die Situation, dass Modernisierungs-Investitionen mehr kosten könnten als die Ersparnis voraussichtlich einbringt. Was sich aber nicht rechnet, machen wir auch nicht so zu denken, soll sich die Verwaltung im Zuge ihrer Verschlankung und im Zeichen knapper Kassen ja gerade angewöhnen.

Controlling ist gut ...

Wichtig ist und bleibt natürlich der klassische Bereich des Energiecontrolling, der inzwischen durch den Einsatz erlesener EDV effizienter denn je funktioniert. Auch hier hilft eine Datenbank: HEISS (Hamburger Energiewirtschafts-Informations-System). Mit ihr und genauerer Kenntnis der Verbrauchsentwicklung und Gebäudetechnik werden mit denjenigen, die in den Dienststellen eigenverantwortlich zuständig sind, Einsparstrategien und -maßnahmen entwickelt. Abteilungsleiter Jörn Pagels: "Unsere zukünftige Funktion wird sich noch weiter entfernen von der früheren Aufgabe der Überwachung und Anweisung und noch stärker auf Service und Beratung ausgerichtet sein."

Weitere Informationen:

www.energie.hamburg.de

Große Brocken zuerst

Wie macht man aus solcher Not - oder doch: Erschwernis - eine Tugend?

Wir versuchen es dadurch, dass wir solche Energiesparmaßnahmen, die nach allgemeiner Erfahrung die Wirtschaftlichkeit nicht erreichen, eben doch wirtschaftlich machen und die eigenverantwortlich zuständigen Behörden für solche Investitionen gewinnen. Ein lohnendes Ziel angesichts von rund 80.000 Beschäftigten der Freien und Hansestadt (ohne Schüler und Studenten!) in mehr als 1.200 öffentlichen Gebäuden vom Rathaus bis zur Justizvollzugsanstalt. Ein Ansatz in vier Schritten ist unter der Regie des Abteilungsleiters Jörn Pagels entwickelt worden:

1. Schritt: Große Brocken zuerst

Wir versuchen die "großen Brocken" mit hohem Einsparpotenzial zu identifizieren, so dass sich Sanierungsmaßnahmen standardisieren lassen. Damit öffnen wir die vielen einzelnen Maßnahmen für die Kostenvorteile des Großeinkaufs von Leistungen, Material und ganzen Anlagen. "Große Brocken" sind sektoral vor allem Heizung und Beleuchtung; hinsichtlich geeigneter Zielobjekte sind es in erster Linie große oder gleichartige Gebäude und deren "Innenleben".

2. Schritt: Erarbeitung kompletter Konzepte

Wir erarbeiten Konzepte für Logistik, Organisation und Koordinierung des Vorhabens - gegebenenfalls unter Hinzuziehung externer Ingenieurbüros und Herstellerfirmen - und treten damit an andere Behörden heran. Komplette Programme mit komplettem Serviceangebot der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt nehmen den Budgetverantwortlichen dort die Furcht vor plötzlichen folgenschweren Investitionsentscheidungen.

3. Schritt: Finanzierungserschließung

Wir erschließen Finanzierungsquellen, teils mit Hilfe der "Verwandtschaft", zu der zum Beispiel die - inzwischen privatisierten - Hamburgischen Electricitäts-Werke (HEW) gehör(t)en. Ein Kaufratenvertrag in Höhe von insgesamt 40 Millionen Mark, der mit diesem Unternehmen geschlossen wurde, gab uns in der Zeit von 1990 bis 2000 Spielraum und quasi "halbfremdes" Geld zu guten Konditionen.

4. Schritt: Gezieltes Marketing

Wir leisten Überzeugungsarbeit, bauen Widerstände ab, gewinnen durch regelrechtes Marketing andere Behörden dafür, dass sie sich unsere Projekte zu eigen machen. Neuerdings sind es übergreifende Projekte wie "Unternehmen für Ressourcenschutz" oder die Umweltpartnerschaft mit der Wirtschaft, die an solche Überlegungen anknüpfen und sie auf eine noch breitere Basis - außerhalb des öffentlichen Gebäudemanagements - stellen sollen. Die Kooperation mit der Hamburger Wirtschaft hat das Ziel, freiwillige und zusätzliche Investitionen in Ressourcen schonende Maßnahmen zu initiieren.

 

Na los, macht mit!

Infopool für Kommunen

Dutzende von kommunalen Beispielen, Terminen, Informationen, Musterformularen und Dokumenten gibt es im Infopool für Kommunen. Es kommt von der Landesregierung Nordrhein-Westfalen.

Die Webseite heißt www.kommen.nrw.de

letzte Änderung: 11.04.2024